Frau 4. Jhd. - Interessengemeinschaft für Archäologische Rekonstruktion (IGfAR)

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Frau 4. Jhd.

Darstellung > Alamannen

Peplos

Das Peploskleid ist grob vereinfacht nichts weiter, als eine Stoffröhre. Sie wird aus einem rechteckigen Stück Stoff gefertigt, welches man entlang der längeren Seite zusammenlegt und entweder zusammennäht oder offen lässt.
Für beide Vorgehensweisen sprechen experimentelle Gründe - direkte archäologische Hinweise auf die eine oder andere Verwendungsart fehlen leider.
Der Peplos auf nebenstehendem Bild ist nicht zusammengenäht, sondern an einer Seite offen. So kann man das rechteckige Stück Stoff auch gut als Manteltuch verwenden, wenn es nicht gefibelt als Peploskleid getragen wird.

Es gibt mittlerweile auch Hinweise auf gleich röhrenförmig gewebte Stoffe, deren derzeitige Funktionsinterpretation die eines Peplos ist.
 

Tunika ('Unterkleid')

Das Unterkleid wird normalerweise unter dem Peplos getragen, kann aber z.B. im Sommer bei großer Hitze auch ohne getragen werden.
Es ist zumeist von einfachem geraden Schnitt und ab der Hüfte sind Keile eingefügt, um eine gewisse Schrittweite zu garantieren, die eine gewisse Beinfreiheit beim Arbeiten ermöglicht.
Das Unterkleid ist entweder aus Wolle oder Leinen wobei Leinen eher den reicheren Damen vorenthalten bleibt, da es wegen der vielen Arbeitssschritte zur Gewinnung und der Leinpflanze selbst (sie kann nur einmal alle 7 Jahre auf dem selben Grund angebaut werden) recht teuer ist.

 

Kopfbedeckung

Als Haarbedeckung kommen sowohl ein kurzes Kopftuch vor wie auch der längere Schleier.
Dabei wird das Kopftuch eher zum Arbeiten und von den ärmeren Bevölkerungsschichten getragen, während der Schleier eher ein Festschmuck war und auch bevorzugt von den reicheren Damen getragen wurde.

 

Gürtel

Dies ist ein Beispiel eines römischen Gürtels, der von einer Alamannin getragen wurde.
Vermutlich wurde er entweder von Römern erworben oder die Frau war mit einem römischen Soldaten verheiratet und kam so in den Besitz dieses Gurtes.
Das Leder ist vegetabil gegerbt und gefärbt.

 

Gürtelgehänge

Am Gehänge trägt die Alamannin Dinge des täglichen Gebrauchs, wie Messer, Kamm, Schere, Essdorn.
Diese wurden zumeist über einen Verteilerring extra angebracht.
Das Gehänge bestand aus Leder oder Metall und wurde mittels einer großen Schlaufe am Gürtel befestigt.

 

Fibel

Fibeln waren sozusagen die Sicherheitsnadeln des frühen Mittelalters. Bei den Alamanninen dienten sie zum Halten und Verschließen des Peploskleides auf der Schulter.
Mit speziellen etwas stärkeren Fibeln verschloß man Rechteckmäntel und Schultertücher.
Anhand ihrer Form, der Wicklung des Haltedrahtes und vielen anderen Merkmalen kann man Fibeln zeitlich und sogar örtlich einordnen.
gefunden.
Im Original waren sie silbern mit Teilvergoldung.

 
 
 

Schuhe

Das Schuhwerk der Alamannen ist durchaus recht vielfältig. Beschreibungen kommen z.B. in Berichten der Römer vor, die mit Alamannen zusammengetroffen waren. Auch gibt es vereinzelt Reste aus Grabfunden, die Rückschlüsse über Aussehen und Beschaffenheit der Schuhe zulassen.
Die am weitesten verbreitete Schuhform dürfte indes der sogenannten Bundschuh sein. Diese Art Schuhe ist seit der Antike bekannt und wird in mannigfaltigsten Variationen hergestellt.
Die Herstellung indes ist sehr einfach, man schneidet einfach ein Stück Leder passend in Form, versieht die Ränder mit Löchern, zieht eine Lederschnur durch und fertig ist der Schuh.
Gerade die ärmeren Bevölkerungsschichten dürften solches Schuhwerk getragen haben, da sie diese Schuhe selbst fertigen können und nicht teuer bei einem Schuhmacher einkaufen müssen.

 
 
 
 
 
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