Krankheiten des Verdauungssystems:

Kropfentzündung
Diese ist lt. der Aussage meines Tierarztes in etwa vergleichbar mit der schlimmsten Form der Magenschleimhautentzündung, die ein Mensch bekommen kann. Sie endet füur unseren kleinen Geier tödlich, wenn sie nicht behandelt wird!


Krankheitsanzeichen:
Allgemein krank aussehender Welli, der aufgeplustert und müde auf der Stange sitzt. Geschwollener Kropf, und in Abständen Hochwürgen und Auswerfen des Kropffutters. Das ist meistens mit durchsichtigem oder milchigem Schleim verbunden, der das Kopf- und Brustgefieder verklebt.


Behandlung:
Sofort zum Tierarzt. Der wird dem Welli erst einmal einen Kropfabstrich machen, um den Erreger zu spezifizieren, gefolgt von einer Kropfspühlung und dann ein Breitbandantibiotikum spritzen, bis das Resultat aus dem Labor vorliegt. Sollte die Kropfentzündung schon fortgeschritten sein, wird der Welli stationär aufgenommen und eine Kropfspühlung mehrmals vorgenommen. Ist der Erreger isoliert, wird entweder ein gezieltes Antibiotikum gegeben oder aber ein Mykotikum, sollten Pilze verantwortlich sein.

Verursacher:
ALs Verursacher einer Kropfentzündung kommen sowohl diverse Bakterien, als auch Parasiten und Pilze in Frage. Bei den Pilzen zeichnen sich Hefepilze in den meisten Fällen als Verursacher ab und werden entsprechend behandelt.
Sollten Bakterien (E. Coli (durch mangelnde Hygiene beim Menschen!), Salmonellen etc.) verantwortlich sein, wird bei der Laboruntersuchung gleichzeitig an antibiogramm erstellt, welches das ANtibiotika angibt, welches genau gegen diesen Erreger wirkt.
Sind Parasiten beteiligt (z.B. Trichomonaden), riecht der Auswurf nach faulem Fisch und wird vom Tierarzt ebenfalls nach eindeutiger Erregerdiagnose entsprechend behandelt.

 

Was kann man selbst tun:
Der Vogel muss umgehend aus dem Schwarm genommen und in einen separaten kleinen Quarantänekäfig gesetzt werden. Die Kotschale soltle entweder mit Buchenholzspänen ausgelegt werden oder mit Küchenpapier. Keinesfalls darf der Vogel Sand bekommen, da er diesen in rauhen Mengen frisst, um den schmerzenden Kropf zu kühlen. Ein Sandmagen wäre die unerfreuliche Folge.
Dem Vogel sollte rund um die Uhr Rotlicht gegeben werden, denn der Körper braucht alle Energie, um den Erreger zu bekämpfen, da bleibt keine Kraft mehr, um die normale Temperatur von ca. 41 Grad zu halten.
Das Trinkwasser seoltle umgehend durch einen Tee (Kamille, Fenchel, Salbei oder reiner Thymiantee) ersetzt werden.
Körner sind erst einmal tabu, da sie schwer verdaulich sind und den gereizten Kropf noch mehr schädigen. Das Futter sollte auf leicht verdauliche energiereiche Kost umgestellt werden. Hierzu bieten sich Eifutter und Hafer an. Gequollene Hirse darf ebenfalls gegeben werden.
Zu beachten ist, dass diese Diät auch noch bis mindestens 3 Wochen nach Abklingen der Symptome weitergemacht werden muss, denn die gereizte Kropfschleimhaut muss sich erst einmal erholen. Anderenfalls ist ein Rückfall mehr als wahrscheinlich.