Diese Krankheit ist die ernsteste, die die Wellis befallen kann, es besteht
akute Seuchengefahr und die Erreger (Chlamydia psittaci) machen auch
vor dem Menschen nicht halt. Die Sterberate beim Menschen war in früheren
Zeiten recht hoch und auch heute noch muss man mit massiven antibiotika
dagegen vorgehen. Desweiteren ist die Psittacose hochansteckend. Daher ist
diese Krankheit unbedingt meldepflichtig.
Beim Menschen zeigen sich die Symptome als die einer Grippe- oder Typhuserkrankung,
seltener auch als Lungenentzündung. Sie geht in jedem Fall mit akuten
und hohen Fieberschüben einher. Daher sollte man bei solchem Krankheitsbild
beim Arzt immer angeben, dass man Wellis hält. Der Arzt wird dann eine
Blutprobe veranlassen, die auf den Erreger Chlamydia Psittaci untersucht
wird. Bei positivem Befund wird sofort eine Meldung an das zuständige
Amt gemacht, welches dann alle weiteren Schritte koordiniert und kontrolliert.
Psittacose ist heute heilbar, wenn sie rechtzeitig erkannt und entsprechend
(Tetracyclinantibiotika) behandelt wird. Früher sind sehr viele Leute
an der Psittacose gestorben!
Krankheitszeichen beim Welli:
Leider nicht eindeutig, Anzeichen wie Grippe oder Erkältung oder Lungenentzündung,
aber auch Entzündung der Bindehäute und grünlicher Durchfall können
auf Psittacose hinweisen. Daher beim geringsten Verdacht zum Tierarzt und
diesem den Verdacht mitteilen!
Ursache:
Ansteckung bei anderen Wellis, die sehr unsauber gehalten werden (beim Wellikauf
also auf Sauberkeit unedingt achten). Ansteckung an bereits infizierten
Tieren. Der Ansteckungsherd ist hier der Kot. Getrocknet staubt dieser und
der Staub mit den Erregern wird eingeatmet.
Behandlung:
Sofortige Quarantäne aller Wellis im Bestand (ca. 30-45 Tage) und
Behandlung durch den Amtstierarzt. Meldung beim zuständigen Amt, Kontrolle
des Quarantäneraumes in dem die Wellis gehalten werden und unbedingte Desinfektion
sind oberstes Gebot.
Zudem muss durch ein aufzustellendes Warnschild auf die Psittacose hingewiesen
werden. Den Quarantäneraum darf nur noch der Pfleger der Sittiche in Schutzkleidung
betreten und eine Desinfektionsmatte ist vor dem Raum auszulegen. Zudem
sollte der Quarantäneraum gefliest und kein Durchgangsraum sein.