In ihrer Heimat Australien fliegen die kleinen geselligen Geier in riesigen
Schwärmen von bis zu tausend Tieren. Sie ernähren sich hauptsächlich
von Gräsern und Samen. Ihre natürliche Farbe ist grün mit schwarzer
Wellenzeichnung an Hinterkopf Rücken und Flügeln.
Daher ist von einer Einzelhaltung unbedingt abzuraten!
Ein kleines Fallbeispiel:
Stellen Sie sich vor, Sie sind für den Rest Ihres Lebens in einem Raum
von der Grösse einer Klozelle (2x3 m) eingesperrt. Sie haben ein Fenster,
Schlafgelegenheit und gutes Essen.
Aber: Derjenige, der Sie versorgt, spricht Ihre Sprache leider nicht, Sie können
sich nicht verständigen. Ihren Bewegungsdrang müssen Sie auf 6qm ausleben
- für den Rest Ihres Daseins. Keine schönen Aussichten oder?
Geradeso geht es ihrem gefiederten Hausgenossen; er ist ein Schwarmtier, d.h.
von Natur aus auf den Kontakt mit den Artgenossen veranlagt. Und warum, hat
ihm die Natur wohl Flügel gegeben - richtig, zum Fliegen.
Sie sollten immer an obiges Fallbeispiel denken, wenn Sie den Kauf eines Welli
in Erwägung ziehen und ihm noch einen gefiederten Genossen hinzugesellen.
Er wird es Ihnen mit einem fröhlichen Leben danken und zusammen mit seinem
Genossen viel Freude in Ihr Leben bringen. Wer die Geier einmal beobachtet hat,
wie sie sich fröhlich tschilpend durch die Wohnung jagen, oder wie sie
ruhig auf der Stange sitzen und einer den anderen liebevoll krault, wird wissen,
dass Einzelhaltung ein Akt grausamster Tierquälerei ist.
Noch besser ist es jedoch, wenn Sie die Möglichkeit haben, Ihre Minigeier
im Minischwarm von 5-10 Tieren zu halten. sie werden ein Leben in Ihren 4 Wänden
haben, das sie vorher nicht für möglich gehalten haben.
Aufräumen mit ein paar wirklich dummen Vorurteilen:
Mein Welli wird nicht zahm, wenn er Gesellen hat:
Falsch. Welli in einem Schwarm werden genauso zahm, wie Einzelhäftlinge.
es dauert nur etwas länger, da der Vogel nicht gezwungen ist, sich aus
purer Einsamkeit und Langeweile Ihnen anzuschliessen! Wenn Sie Geduld haben,
werden Sie eines Tages feststellen, dass Sie ein Mitglied des Schwarms sind
- ein etwas seltsames ohne Federn und Flügel zwar, aber trotzdem vollgültiges
Schwarmmitglied!
Mein Welli lernt nicht sprechen, wenn er im Schwarm lebt:
Falsch! Es dauert wiederrum nur etwas länger, bis die Welli Ihre Ansprachen
nachplappern. Und probieren Sie selber ruhig einmal, Wellensittisch zu lernen.
Sie werden feststellen, dass Sie irgendwann die Laute Ihrer kleinen Geier einschätzen
können.
Mein Welli spielt aber so schön mit seinen Spiegeln und seinem Plastikvogel:
Was Sie da sehen, ist pure Verzweiflung. Ihr Welli sieht sein Spiegelbild im
Spiegel, kann aber nicht erkennen, dass er das selber ist. Er glaubt, einen
Artgenossen zu sehen und verhält sich entsprechend.
Der Plastikvogel gar kann ernste gesundheitliche Schäden - ja sogar den
Tod Ihres kleinen Geiers zur Folge haben. Der Vogel balzt den Plastikkameraden
an und würgt ein ums andere Mal Futter hoch, das ihm aber nioemals abgenommen
wird. So entsteht sehr schnell eine gefährliche Kropfentzündung, deren
Ende (oder Erlösung) der Tod Ihres Welli sein kann.
Wenn ich mehrere Welleis habe, brüten sie:
Falsch. Der Welli braucht zur Brut ganz bestimmte Voraussetzungen. Fehlen sie,
wird er im Normalfall nicht mit der Brut beginnen. Die voraussetzungen sind
eine Nisthöhle und Temperaturen um die 30 Grad in der 2. Hälfte des
Winters. Bedingugen, wie sie in ihrer Heimat Australien auch herrschen.
Nachzucht ist strafbar:
Jein. Sie wollen ja kein Geld damit verdienen oder sonswie professionell in die Wellizucht
einsteigen. Ein 'Unfall' kann passieren, sollte aber die absolute Ausnahme
sein und nicht die Regel. Hierzulande benötigt man, wenn man Welli
züchten will, eine Zuchtgenehmigung, die der zuständige
Amtstierarzt nach einer Prüfung und einem Besuch bei Ihnen zu Hause wo die
Tiere leben, ausstellt.
Ist ein Unfall passiert und Welli geschlüpft, müssen Sie das
umgehend dem zuständigen Amtstierarzt melden. Dieser wird sich die
Tiere ansehen und auch möglicherweise ihre Haltungsbedingungen und
nach eindringlicher Ermahnung bekommen Sie dann Ringe, mit denen die
Küken beringt werden. Ihr Name und die Ringnummern werden notiert.